Ausrüster

Meine Ausrüstung habe ich mir bei den nachfolgenden Firmen über Jahre hinweg zugelegt. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass es sich nicht immer auszahlt das günstigere Angebot zuzulegen. Wenn man zum Beispiel bedenkt, dass ich locker in 7 Jahren über 600 Nächte im Zelt campiert habe, dann haben sich die Kosten von knapp 400€ für den Sherpa Dome von Tatonka wirklich rentiert. 

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Expeditionsausrüster Globetrotter aus Hamburg gemacht. Selbst der Versand ins Ausland (Sydney, Adresse eines Backpackerhostel!) klappt problemlos. Des weiteren gibt es noch den Daerr Expeditionsservice aus München sowie Lauche und Maas aus Stuttgart, die mittlerweile unter ein und demselben Besitzer agieren. In meiner Nähe gibt es noch Sine, Ergo und VauDe die für mich den Vorteil haben, dass man schnell mal was mit den Fingern ansehen kann.

Alukoffer

Daerr war auch der Laden wo ich meine Alukoffer bezogen habe. Die Koffer sind die günstigsten die ich auftreiben konnte. Und sie waren ihr Geld wert! Stabilere Alukoffer vertreibt der Motorradreiseausrüster Bernd Tesch aus Stolberg-Zweifall. Dessen Koffer sind zwar deutlich teurer als die vom Daerr, aber sie haben den Vorteil, dass sie einen Umfaller faltenfrei wegstecken. Die vom Daerr hat man dafür wesentlich leichter wieder ausgebeult (mit einer Ratsche als Hammer, ging prima!).  Zum Thema Alukoffer könnte man glatt ein Buch schreiben. Selbst die Zeitschrift Tourenfahrer hatte sich einmal mit einem Test dieser Problematik gestellt. Allerdings mit recht zweifelhaften Ergebnissen. Wie kann ein Koffer eines elend teuren Herstellers mit "gut" abschneiden, wenn man im Test festgestellt hat, dass das angegeben Volumen von 38 Liter nur 28 Liter fassen kann? Wer hat diesen Test gesponsert? 

Des Weiteren gibt es noch die Firma Touratech die sich darauf spezialisiert haben Motorräder wüstentauglich zu machen. Insbesondere die Marken BMW und KTM haben dafür gesorgt, dass die Teile von Touratech weltweit verbreitet sind. 

Ich kann auch nur jedem empfehlen, sich seinen Kofferträger selbst zu schweißen (gegebenenfalls unter Hilfe eines Freundes der das auch wirklich kann!). Zwei Freunde von mir haben sich einmal von einem Hersteller zwei Träger für ihre baugleichen Yamaha Tenere`s für sehr viel Geld zugelegt. Als sie dann, mit reichlich Verspätung, geliefert wurden, war das Staunen groß! Nicht nur, dass die beiden Träger vollkommen unterschiedlich waren, es hatte auch nicht einer ohne Umbauarbeiten an eine Tenere gepasst! Seit dem zählen Schweißverbindungen bei uns zu den lösbaren Verbindungen :-) . Und lasst die Finger von diesen Röhrchengestellen, ihr werdet es bereuen! Spätestens beim ersten Bruch wird nämlich offensichtlich wie dünnwandig das Teil ist. Viel Spaß beim Schweißen. Das Zeug ist nichts für die "große Tour". Wer der Meinung ist, sein Träger müsste gegen Rost aus Edelstahl gefertigt sein, dem rate ich gleich ein paar Schweißdrähte für diesen Stahl ins Reisegepäck zu stecken. So was exotisches findet man nämlich in den wenigsten Werkstätten außerhalb Europas. 

Fracht

Das Teuerste an meiner Tour war, neben dem ätzenden Wechselkurs in den USA, mit Abstand die Fracht für mein Beast. Lange habe ich immer gesucht und verglichen bis ich mich auf einen Freight-Forwarder festgelegt hatte. Von Deutschland aus wegzukommen ist dabei kein Problem, manchmal halt nur eine Frage des Geldes. Gute Erfahrungen habe ich mit Hellmann Worldwide Logistics gemacht. Diese haben mein Beast per Flieger von Frankfurt nach Toronto in Kanada gebracht und waren bei der Abwicklung der Zollformalitäten sehr hilfreich. Aber der Transport per Flieger ist nicht billig! Für die einfache Strecke Frankfurt Toronto habe ich 1830,- DM gelöhnt!

Von Los Angeles nach Sydney in Australien musste ich daher auch auf das Schiff ausweichen. Im nachhinein wäre es günstiger gewesen, wenn ich selbst mit den Schiff mitgefahren wäre. Columbus Bondi wäre dazu in LA und San Francisco der richtige Ansprechpartner. Diese Agentur nutzt geliehene Schiffe einer deutschen Reederei. Nicht von dem Preis abschrecken lassen! So zwischen 60 und 70€ kostet der Tag auf dem Schiff (2000 waren es 100 DM). Das Moped geht dabei kostenlos mit! Auch wenn der Frachter 21 Tage unterwegs ist, ist es billiger, als wenn man selbst den Flieger nimmt und das Moped verschifft. Nachstehend Tabelle zeigt die Kosten (in DM!)

  Schifffahrt Flieger/Schiff
Frachtkosten 2100,- 900,-
Verpackung ------ 600,-
Reinigung (Quarantänekontrolle) 200,- 200,-
Flug (Studentenrabatt) ----- 950,-
Hafengebühren ----- 400,-
Summe 2300,- 3050,-

Zudem muss man bei der Variante Schiff/Flieger drei Wochen auf sein Moped verzichten und weis nicht in welchem Zustand es ankommt!

Von Darwin in Australien nach Singapur nutzte ich Perkins Shipping Line. Das geht so was von einfach! Hinfahren, in einen Container verzurren, bezahlen und in Singapur abholen. Reine Frachtkosten waren das 230 DM. Leider kann man dabei nicht mitfahren. Die andere Richtung ist das wesentlich teurer! Jesselton Shipping Line ist der Partner von Perkins. 560 U$ kostet der Trip in diese Richtung. Die Schiffe sind dann nämlich voll beladen und man muss für den Standplatz des Motorrades bezahlen. Die Schiffe von Australien aus sind hingegen leer! Bei meinem nächsten Trip werde ich allerdings Singapur meiden. Zu bürokratisch und zu teuer. Außerdem wird man bei jeder Gelegenheit übers Ohr gehauen. Dazu bitte die Reiseberichte lesen.

Die beste Adresse die ich euch ans Herz legen kann, ist folgende: www.horizonsunlimited.com  Dort könnt ihr euch nicht nur über die günstigsten Frachtpassagen rund um den Globus informieren (z.B. Darwin, Australien - Anchorage, Alaska) sondern auch online Tipps geben lassen wo es in der Welt einen Reifenhändler, einen hilfreichen Menschen, gute Übernachtungsmöglichkeiten, Werkstätten.....  allerdings sind Englischkenntnisse notwendig, die Ihr sowieso auffrischen wolltet.

 

Liste der Ausrüstung

Mein Moped, Alukoffer, Gepäckrolle, Tankrucksack Spiritusflasche, Sigg
Zelt Sherpa Dome, olivgrün Wasserbeutel, Ortlieb
Isomatte (braucht nie Flickzeug!) Taschenlampe, Mag-lite AA
Abdeckplane 2x3m olivgrün Kompass DP65, Recta, geht auch auf Südhalbkugel!
Schlafsack Navajo II von VauDe Verbandskasten, Rettungsdecke
4 T-Shirts Medizintasche, Ohrstöpsel
4 Unterhosen Verpflegung trocken, für etwa 5 Tage
4 Socken Feuerzeug
3 Hemden Ringschlüsselsatz, flach, 6-22, Proxon
1 Fleecepullover, Jack Wolfskin Ratschensatz 1/4, 3/4 Antrieb, 4-32mm, + Torx, Proxon
1 Fleecehose Schraubendreher
1 Sturmhaube Rohrzange, Knipp-Ex, diente zur Not auch als Hammer
1 paar Turnschuhe Multimeter
1 Gore-Tex Jacke, Jack Wolfskin 2 lange Montierhebel
1 Regenkombi, FLM Ersatzschläuche
Motorradjacke, IXS 15 Speichen vorne + hinten (Achtung 2 Sorten hinten!)
Motorradhose, IXS Ölfilter, Ölablassschraube, 1 l Öl, Ersatzbirnen aller Art
1 paar Jeans, Beine abnehmbar Ersatzkette, Ritzel, Kettenrad, Bremsbacken
2 paar Motorradhandschuhe, FLM Brems-, Schalt- und Kupplungshebel, Züge doppeltverlegt!
Springerstiefel, BW Kaltmetall, Ersatzschrauben
Spirituskocher, Trangia Notizbuch, Stifte
2 Töpfe, 1 Pfanne, Teekessel, Zange, Trangia Seife, Waschzeug, 2 Handtücher, Zahnbürste
Essbesteck, BW CD-Walkman, 6 CD's, Garmin GPS
Tasse Canon EOS 100, Blitzgerät Metz 42Mz
Wasserflasche, Sigg 3 Objektive + Konverter, 17-600mm