Reisebericht Nr. 20

29.07.01 Belluno, Italien          

Tach Leute,

nachdem ich mit der Fähre von Igomenitsa nach Venedig übergesetzt hatte, hatte ich mich von den beiden Belgiern getrennt. Irgendwie hatte ich mich damit auch von meinem Glück getrennt. Es regnete wieder! Nach einer kalten Nacht in den Dolomiten kam am frühen morgen das Ende meiner Reise. Plötzlich und schmerzhaft in Form eines Peugeot 306.

Besagtes Fahrzeug versuchte als drittes hinter einem LKW in einer unübersichtlichen Linkskurve mit durchgezogener Mittellinie gerade in dem Moment zu überholen als ich dummerweise auftauchte. Durch die vielen Hundeattacken auf meiner Reise habe ich gelernt blitzschnell die Knie bis ans Kinn zu ziehen sonst wäre das linke Bein jetzt mindestens Mus. Ich wich noch nach rechts aus und blieb in einer blauen Basaltwand (nicht nachgiebig!) stecken. Mit Helm und Schulter sorgte ich für einige Arbeit für die Straßenmeisterei. Ein Ersatzkanister war auf ein Volumen von 1 Liter zusammengestaucht, der linke Koffer ausgerissen und zerfetzt, der Träger und der rechte Koffer arg verbogen und der Auspuff abgerissen, Vorbau verbogen. Helm gespalten, rechte Schulter und Zeigefinger ausgekugelt (Glück für die Fahrerin! Ich war in einer "Mordsstimmung"!).

Ich bin einigermaßen fit und trete morgen die Heimreise mit dem Zug an. Das Moped wird vom ADAC angeliefert. Somit muss ich meine Pläne euch der Reihe nach zu besuchen über den Haufen werfen. Ich bin in so richtig mieser Stimmung.

Tschau Waldschrat

Nachtrag:

In Deutschland stellte sich heraus, dass ein Knochen im Gelenk abgesplittert und zudem der Oberarmmuskel zur Hälfte durchtrennt war. Wenn eine Kette von zusammenhängenden Ereignissen schief gehen kann wird dies auch in der schlimmstmöglichen Reihenfolge passieren!