Reisebericht Nr. 10

G`day mate, Apollo Bay, Australien südlich von Melbourne

Hallo von Down Under. Das Moped habe ich relativ leicht aus der Quarantäne-Kontrolle bekommen. Der Tüv hier war auch echt easy going. Ich musste gerade mal so langsam an der Tankstelle vorbeifahren, dass der Prüfer sich mein Nummernschild notieren konnte. Die Kiste in der das Beast verpackt war habe ich für 50 Dollar bei der Spedition lagern können. Sie heben sie drei Monate lang auf. So habe ich genügend Zeit mir meine weitere Reiseroute zu überlegen. Danach hab ich alles zusammengepackt und bin von Sydney Richtung Melbourne gestartet. Nach etwa 20 km war dann wieder alles beim alten: das Motorrad, die Landstrasse und ich, alles triefend nass vor Regen. Das fing schon in der Fahrschule damals an! Bloß das hier der Regen relativ warm ist. Dank meines neuen Zeltes bin ich nicht ertrunken und dank des Regens hat hier der Wald auch nicht gebrannt!

Im Wilsons Promontory war ich für fünf Tage zum Wandern abgestiegen. Ich war danach fix und alle! So eine Hitze! Trotzdem war es sehr schön. Nur die Lagerfeuer am Strand habe ich abends vermisst. Die waren und sind aber aufgrund der akuten Waldbrandgefahr verboten.

Gestern Abend habe ich dann wieder wild neben der Gravel-Road gecampt und aus dem Zelt heraus ein Känguru fotografieren können. Ich hätte besser zur anderen Seite herausgeschaut! Dort standen nämlich sechs Stück in der Nähe des Mopeds. Ansonsten ist nix weiter aufregendes passiert.

Nur eines noch: wisst ihr wie weit einem hier die Wachhunde nachrennen? Ich bin echt froh nicht mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Wenn man es richtig anstellt und freie Bahn hat kann man genau im Richtigen Moment beschleunigen bevor das Vieh an der Wade hängt! Nach einem kurzen Spurt mit etwa 50 km/h (genau kann ich das nicht sagen, ich hab da auf etwas anderes zu achten!), muss man dann die Geschwindigkeit etwas vermindern. Der Köter soll ja nicht die Lust verlieren und das Gefühl haben doch noch zum Biss zu kommen. Mit etwa 30-40 km/h zieht man dann so durch die Landschaft, den Hund knapp hinter sich, die eigenen Augen immer auf Hindernisse wie Stopschilder und so weiter gerichtet. Der letzte Rottweiler lief mir so knappe 4 km hinterher! Danach war er echt fertig und ich hätte zum Gegenschlag ausholen können! Ich hoffe er sucht immer noch den Heimweg!

Bis demnächst
Waldschrat

- Mittendrin, statt nur dabei-