Reisebericht
Nr. 5
24.11.00, San
Franzisko, USA
Nach meiner
Abreise in Las Vegas machte ich gleich als erstes Bekanntschaft mit der Polizei.
Irgendwie musste er gemerkt haben, das ich es wieder einmal nicht so genau mit
der Umrechnung vom Mph
auf km/h genommen habe (40mph sind keine 80 kmh). Es ging also der Mixer auf dem
Auto an, gefolgt von einem kurzen Signal der Sirene. Ich fuhr dann rechts ran.
Man muss dann warten bis der Herr aus dem Auto krabbelt und zu einem kommt, und
tut gut daran beide Hände am Lenker zu lassen! Die vermuten nämlich nicht ohne
Grund den Schusswaffengebrauch wenn man zuckt ohne aufgefordert zu werden. Der
Herr kam dann zu mir und stellte dann mit fachmännischem Blick auf mein
Nummernschild fest:
AZ-CD-3 = AriZona
Mich hat’s
fast zerrissen! Ich klärte ihn dann auf, dass das ein deutsches Kennzeichen
sei. Daraufhin steckt er den Quittungsblock weg und fragte ob wir in Deutschland
wirklich keine Geschwindigkeitsbegrenzung hätten? Er kannte sogar das Wort
Autobahn! Hätten wir nicht, meinte ich zu ihm und durfte dann nach kurzem Small-Talk
über mein Beast weiterfahren.
Ich fuhr dann
durch das Death
Valley, was zu dieser Jahreszeit aber nicht nennenswert ist. Gerade mal 2 Bilder
habe ich dort geknipst. Auf der anderen Seite habe ich dann erfahren, dass so
ein saudummer Tourist, bloß um zu sehen was passiert, mit Absicht zwischen eine
Schwarzbärenmutter und ihr Junges gelaufen ist. Die Mutter hat das natürlich
als Bedrohung aufgefasst und den Touri angegriffen. Irgendein mutiger Held hat
daraufhin in begründeter Notwehr den Bär erschossen. Das Junge ist weggelaufen
und wird diesen Winter nicht überleben! Echt Klasse! Hätten sie doch bloß den
Touri erschossen!!!
Kurz vor dem Sequoia-NP
habe ich dann eine Tarantel auf der Strasse angetroffen. Mir hatte schon jemand
erzählt, dass die im Moment auf Brautschau wären. Bloß „Big
Spider“
hätten sie etwas genauer beschreiben können! Ich habe dann angehalten und sie
aus sicherer Entfernung fotografiert.
– Claudia,
lach nicht, ich fotografiere immer noch alles. –
Um jetzt die Größe
besser darzustellen habe ich geschickt meinen Handschuh so einen halben Meter
daneben geworfen. Derweil kam von oben ein Jeep und hatte das ganze Spektakel
mitangesehen. Die dachten ich hätte Angst vor dem Viech, das war falsch! Ich
hatte einen Heidenschiss! Sie wollten mir dann zeigen, dass die Spinne harmlos
ist. Einer stieg aus und ketzerte das Viech mit der bloßen Hand! Ich war
entsetzt! Zu ihrem Schutz rennen die Spinnen dann in den erstbesten dunklen
Unterschlupf den sie finden können. MEINEN HANDSCHUH!!! Ich hätt‘ ihn
umbringen können! Nicht den Handschuh, den Kerl!
Leider ist die
Zeit wieder um, bis demnächst!
Gruss
Waldschrat